· Presse 2017

30.10.2017: „Kannst Du helfen?“

Ein Fahrradunfall kann lebensgefährlich sein. In den Situationen gilt natürlich: Helfen, nicht fotografieren. Zur Kamera greift Larissa Ehmke nur, weil der Unfall nicht wirklich passiert ist, sondern Teil der Foto-Kampagne des DRK Burgsteinfurt ist
Ein Fahrradunfall kann lebensgefährlich sein. In den Situationen gilt natürlich: Helfen, nicht fotografieren. Zur Kamera greift Larissa Ehmke nur, weil der Unfall nicht wirklich passiert ist, sondern Teil der Foto-Kampagne des DRK Burgsteinfurt ist

Bericht aus den Westfälischen Nachrichten über die kommende Erste-Hilfe-Kampagne des DRK Ortsverein Burgsteinfurt.

Das kleine Mädchen will mit dem Roller die Straße überqueren, als es von einem Auto erfasst wird. Eine schreckliche Szene, aber glücklicherweise keine Realität. Das DRK Burgsteinfurt hat die Situation nachgestellt, um Fotos für seine Kampagne zur Erste-Hilfe-Ausbildung zu machen. Kannst Du helfen? Mit dieser Frage ist man nicht nur als ausgebildeter Sanitäter konfrontiert. Praktisch jeder kann plötzlich in so eine Situation kommen, wenn ein Unfall geschieht. Wenn dann man in manchen Fällen von „unterlassener Hilfeleistung“ hört, macht das Rettungskräfte oft sauer und traurig zugleich. Denn bei einem Unfall auf der Straße können wenige Sekunden über Leben und Tod entscheiden. „Auch beim DRK-Ortsverband hat man solche Erfahrungen gemacht“, sagt Patrick Stadler, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit beim Ortsverein. Doch warum fällt es manchen so schwer, Erste Hilfe zu leisten? „Helfen holt einen meist aus der ,Komfort-Zone‘ raus“, meint Sabine Hilgenbrink, Beauftragte für die Breitenausbildung beim DRK: „Vielen fällt es schwer sich zu erinnern, wie es zum Beispiel mit der stabilen Seitenlage noch mal war. Außerdem ist es nicht leicht, jemandem zu helfen beziehungsweise nahezukommen, den man nicht kennt.“ „Dabei kann helfen so einfach sein“, dachte sich auch Julian Maihaus, stellvertretender Leiter der Öffentlichkeitsarbeit und Ausbilder, beim DRK Ortsverein: „Wir bringen keinem Zaubern bei oder erwarten, dass wir hier kleine Ärzte ausbilden. Erste Hilfe ist meistens nur logisches Denken und eigentlich menschliches Handeln.“ „Wir versuchen lediglich die Angst vor dem Helfen zu nehmen“, ergänzt Patrick Stadler. „Meistens ist es einfacher, Erste-Hilfe zu leisten, wenn man schon mal selbst einen Verband angelegt, oder eben auch die stabile Seitenlage geübt hat.“ Fachleute empfehlen, alle zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, denn auch in der Ersten Hilfe ändert sich manches, schreibt das DRK in seinem Pressetext. Die regelmäßige Teilnahme ähnelt einem Training. „Und was man geübt hat, kann man eben auch anwenden“, so Hilgenbrink. Darauf baut eine neue Kampagne des DRK in Burgsteinfurt auf. Man will deutlich machen, dass sich mit ein wenig Aufwand jeder auf besondere Hilfssituationen im Alltag vorbereiten kann. Es geht nicht darum, die Bürger abzuschrecken, sondern aufzuzeigen, dass Hilfe auch eine Bürgerpflicht ist, so das DRK. In einer etwa 20-köpfigen Arbeitsgruppe haben sich 20 Rotkreuzler zusammengesetzt, alltägliche Gefahrensituationen nachgespielt und im Foto festgehalten. Über allem schwebt die Frage: Kannst du helfen? Patrick Stadler: „Die Planung und ursprüngliche Idee hatte Sabine Hilgenbrink. Julian Maihaus stieg sofort in die Überlegungen mit ein. Es galt Örtlichkeiten zu finden, ebenso Darsteller, eine Visagistin, gutes Wetter und einen Profifotografen. Und all das haben wir gefunden. Viel Unterstützung kam aus den eigenen Reihen, aber auch von Freunden des DRK.“ An 13 verschiedenen Orten wurden Unfall- und Gefahrensituationen nachgestellt. Dargestellt wurden unter anderem ein Reitunfall, eine Verletzung mit einer Säge in einer Tischlerwerkstatt, ein Verkehrsunfall, ein gestürzter Radfahrer, ein Kind, das vom Auto angefahren oder von der Schaukel gefallen war – Situationen, die im täglichen Leben einfach passieren. Im Bild festgehalten wurde dies durch Profi-Fotografin Larissa Ehmke (LK-Fotografie Emsdetten). Unterstützung bekam das DRK auch durch das Tischlerteam SLS, Anja Kiewitt (für die Maske), Familie Zeyen (Requisite) und die Tauchschule Lena Kemper. Als externe Darsteller stellten sich Jochen Prümers und Sophia Vehoff zur Verfügung. Die Kampagne wird im Dezember, so die Planung, gestartet. Mithilfe von Fotos und Plakaten in den sozialen Medien sowie auf Flyern und in der Stadt will das DRK für das Thema Erste Hilfe sensibilisieren. Quelle: Westfälsche Nachrichten