Die Skepsis des Stadtjugendfeuerwehrwartes der gastgebenden Feuerwehr Steinfurt war berechtigt.
Denn pünktlich zur Alarmierung um 14.30 Uhr begann es zu regnen. „Mit diesen Übungen schaffen wir den zwölf-bis 17-jährigen Brandschützern die Möglichkeit mal selbst mit den Wasserrohren zu hantieren und zu lernen, wie die Menschenrettung im Einsatzfall funktioniert“, erklärte der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart und Einsatzleiter Robert Laumann aus Saerbeck.
Das von einem fünfköpfigen Steinfurter Team ausgearbeitete Szenario war schon sehr filmreif. Durch einen Unfall zweier Tankfahrzeuge waren große Mengen Kraftstoff in die Kanalisation gelangt. Die brennbaren Dämpfe lösten Brände im ganzen Gewerbegebiet aus.
Kreisweite Alarmübung
Einsatzschwerpunkte waren die Firmen Buckeye Steinfurt, DHL Solutions, Tischlerei Hemker, Klimatechnik Hagemann & Henrichmann und Küchen Palstring. „Die kreisweite Alarmübung für alle Jugendfeuerwehren des Kreises Steinfurt wird jedes Jahr von einer anderen Jugendfeuerwehr ausgerichtet. Letztes Jahr war sie in Greven, davor in Horstmar“, erläuterte Robert Laumann.
Bis 14 Uhr hatten sich die 17 teilnehmenden Jugendfeuerwehren in den vier Bereitstellungsräumen in Burgsteinfurt und Borghorst eingefunden. Dort wurden sie kurz eingewiesen. Um 14:30 Uhr wurden die so formierten vier Löschzüge in das Gewerbegebiet alarmiert und rückten mit ihren Fahrzeugen an. Mit Martinshorn und Blaulicht fuhren die Löschzüge zu den Übungsobjekten vor.
Zehn Verletzte retten
Neben der Brandbekämpfung bei allen fünf Übungsobjekten stand auf dem Gelände der Firma Buckeye auch die Rettung von zehn Verletzten auf dem Programm. Die ziemlich realistisch aussehenden Personen wurden von Jugendlichen der DRK-Ortsverbänden Steinfurt und Borghorst gespielt. Die Jugendfeuerwehr-Mitglieder transportierten die Verletzten mit klappbaren Tragen schnell aus der Gefahrenzone zum Versorgungszelt des DRK.
Dort wurden sie dann von Sanitätern des DRK versorgt. Nach der Übung fand in Borghorst die „Mannöverkritik“ in der Lagerhalle der Getränkefirma Decker statt und nicht wie ursprünglich vorgesehen im Borghorster Feuerwehrgerätehaus.
„Wir hatten uns kurzfristig umorientiert, weil dort genügend Parkplätze vorhanden waren“, sagte Kreisjugendfeuerwehrwart Frank Klose aus Altenberge, der wie auch Kreisbrandmeister Bernd Düsmann nicht nur von den Vorstellungen ihres Nachwuchses begeistert war, sondern auch von der guten Durchführung der Übung der Steinfurter Feuerwehr.
Qulle: Münsterische Zeitung
Von Matthias Lehmkuhl