Feuerwehr und DRK absolvieren Gesamtübung am Steinfurter Schloss. Gar nicht auszudenken, wenn es wirklich mal brennt im Schloss. Sollte das Schlimmste aber tatsächlich mal passieren – Feuerwehr und DRK wussten, was zu tun ist. Nah an der Wirklichkeit inszenierten sie am Samstag eine Übung, um für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall gewappnet zu sein.
rstmal Entwarnung: am Samstagnachmittag hat es nicht wirklich im Steinfurter Schloss gebrannt. Die Löschzüge aus Borghorst und Burgsteinfurt sind zusammen mit beiden Ortsverbänden des Deutschen Roten Kreuzes vorgefahren, um die Gesamtübung der Freiwilligen Feuerwehr zu absolvieren.
Harm Dirk Stracke, Roland Kötterheinrich, Sven Hölscher und Olaf Hoffmann haben sich diese Übung zusammen ausgedacht und damit die rund 150 Beteiligten ordentlich gefordert. Folgendes Szenario hat sich während der Übung abgespielt: Bei Wartungsarbeiten gab es einen Schwelbrand im Heizungskeller des Schlosses, es wurden drei Monteure verletzt, ein weiterer sprang brennend in die Aa. Die Glut aus dem Kamin entzündete den Dachboden, es wurden eine Person durch das Feuer eingesperrt und zwei weitere bei Löscharbeiten verletzt. Außerdem breitete sich das Feuer immer weiter auf dem Dach aus und gefährdete somit auch historisch kostbare Werke der Bibliothek.
Soweit die Theorie. Pünktlich um 17 Uhr begann es auf dem Möbelboden per Rauchmaschine zu qualmen und die ersten Brandopfer schrien aus dem Keller und aus dem Fenster um Hilfe.
Feuerwehr und DRK handelten gekonnt und souverän: Einsatzleiter Wilhelm Wolsing teilte das Schloss aus taktischen Gründen in vier Einsatzabschnitte (Heizungskeller, Dachboden, Dach, Aa/Burgstraße) ein, die sich wiederum in Menschenrettung, Brandbekämpfung und Wasserversorgung aufspalteten. Kniffelig beim Steinfurter Schloss: durch das Tor passen aufgrund der Größe nur sehr wenige Einsatzfahrzeuge, sodass lange Zuleitungen gelegt werden mussten.
Doch dieses Szenario meisterten alle Beteiligten mit Bravour: Wolsing freute sich, dass alles sehr gut geklappt hat und alle ruhig und mit Verstand bei der Sache waren. Auch Dirk Wiening vom DRK ist top zufrieden, wie seine Kameraden in dieser komplexen Situation, in diesem „Overkill“, gehandelt haben. Vor allem die weiten Wege vom Feuer bis zur Behandlung waren an dieser Übung heikel.
Notarzt Karl Heinz Fuchs fügte noch hinzu, dass alle einen ordentlichen Auftritt hingelegt haben. Es waren vier Schwerverletzte zu behandeln und eine Reanimation durchzuführen – wäre diese Situation real gewesen, hätte man zusätzlich noch vier Rettungshubschrauber, vier Rettungswagen und zwei Notärzte gebraucht; was noch einmal den Umfang dieser Übung unterstreicht.
Sie hat wieder einmal gezeigt: die Freiwillige Feuerwehr und das DRK wissen, was zu tun ist, wenn es brennt im Schloss – oder sonst wo in Steinfurt.
Quelle: Westfälische Nachrichten
Bild und Text: Theresa Gerks